Besuch der Gemeinde Steinhaus
am 20. April 2022

Gemeinde Steinhaus – Kraftwerk Traunleiten

Nach 2-jähriger Unterbrechung ist es nun endlich wieder gelungen, großes Interesse für die neue Veranstaltungsreihe des Musealvereins zu wecken. 50 Personen haben sich beim Gemeindeamt von Steinhaus eingefunden und freuten sich sehr über das zu erwartende abwechslungsreiche Programm im Ort. Herr Bürgermeister Harald Piritsch begrüßte uns im Sitzungssaal und stellte uns seine Gemeinde vor.
Dr. Walter Aspernig hieß die Mitglieder des Musealvereins herzlich willkommen und bedankte sich für die Einladung beim Bürgermeister. Die Freude über die rege Teilnahme war merklich spürbar.
Das Gemeindewappen von Steinhaus zeigt ein Haus mit 5 Fenstern; sie symbolisieren die verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Steinhaus. Ein Wellenband steht für die Traun, die grüne Farbe steht für den landschaftlichen Charakter mit vielen Äckern und Grünland.
Hier leben derzeit 2.558 Einwohner; seit 2012 gibt es auch Straßennamen. Eine gute Infrastruktur mit Kindergarten, Krabbelstube und Volksschule sowie neue Siedlungen ermöglichen und erleichtern den Zuzug in diese Gemeinde, 33 Vereine und 2 Feuerwehren bereichern darüber hinaus das Dorfleben. 42 Betriebe sind hier angesiedelt, das Kraftwerk Traunleiten ist dabei von besonderer Bedeutung für die Gemeinde. Einige Sehenswürdigkeiten verschönern den Ortskern, wie das Schloss Steinhaus, die Nikolauskirche in Taxlberg und die Antoniusstatue. Mit Bus und Bahn gibt es zudem eine gute Verkehrsanbindung.
Unser Weg führte uns weiter zum Schloss Steinhaus, das vom 13. Jahrhundert
bis 1629 im Besitz der Adelsfamilie der Polheimer war. Da diese in eine finanzielle Krise kamen, mussten sie ihre Besitzungen im Land ob der Enns verkaufen. So kam das Schloss in die Hände des katholischen Reichsgrafen Weikart Katzianer von Katzenstein. Dieser verkaufte es wiederum seinem Schwiegersohn Jakob Friedrich von Eyselsberg. Ein bekanntes Mitglied dieser Familie war Anton von Eiselsberg, Begründer der Wiener Chirurgenschule. Aufgrund von Erbstreitigkeiten nach Otto Eiselsberg ging es an Christoph Minutillo. Heute lebt die Tochter Anna Minutillo-Jereb mit ihrer Familie im Schloss. Es gehört auch eine Landwirtschaft und eine Fischzucht dazu. Im Schloss konnten wir einen kurzen Einblick in den Keller und in einen Privatraum bekommen.
Besonderes Interesse zeigten die Besucher am neuen Kraftwerk Traunleiten. Der Geschäftsführer, Herr Friedrich Pöttinger, erklärte und zeigte uns stolz vor Ort die neue Anlage in kurzweiliger Art und konnte auch technisch weniger versierte Personen begeistern.
Das zukunftweisende Kraftwerk an der Traun wurde im Einklang mit der Natur und unter Verwendung modernster Technik innerhalb von nur 26 Monaten gebaut. Das Kraftwerk ist ein Musterbeispiel für die optimale Nutzung natürlicher und nachhaltiger Ressourcen: die Leistung wurde gegenüber der alten Anlage verdoppelt und liefert 100% Ökostrom. Nicht nur durch die eigene Stromproduktion, sondern auch durch das eigene Netz ist Wels im Ernstfall bestens aufgestellt. Die Erzeugung von regionalem Ökostrom hat in Traunleiten eine 120-jährige Geschichte und ist für das Unternehmen der „eww-Gruppe“ von größter Bedeutung. Die Baukosten von 48 Millionen sind dabei die größte Investition dieses Betriebs. Ein unterirdisches Kabelnetz sorgt für sichere Stromversorgung. Es gibt darüber hinaus keine Freileitungen und Masten, die im Falle von Unwettern Schaden nehmen könnten. Durch die horizontale Lage der Kaplanturbinen wurde das Kraftwerk beinahe zur Gänze in den Boden gebaut und fügt sich unauffällig in das umgebende Naturschutzgebiet ein. Darauf wurde mit Hilfe von Experten und Expertinnen sowie Behörden sehr stark geachtet. Beispielsweise wurde ein neuer Nebenarm angelegt, wurden
Auf- und Abstiegshilfen für Fische gebaut sowie Bruthügel für Vögel angelegt. Die Bevölkerung profitiert somit sehr vom Naherholungsgebiet.
Zum Abschluss dieses umfangreichen Programmes wurden wir auf Getränke, Würstel, Gulasch und Kuchen im Gasthaus Schauersberg eingeladen. Wir durften uns auch noch über ein schönes Gastgeschenk der „eww-Gruppe“ freuen.
Diese Besichtigung und die anschließende Einladung ermöglichte und organisierte für uns Herr Mag. Dir. Erich Rondonell. Besonders herzlichen Dank dafür!

Haide Thaler

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