Gemeinde Steinhaus – Kraftwerk
Traunleiten
Nach
2-jähriger Unterbrechung ist es nun endlich wieder gelungen,
großes Interesse für die neue Veranstaltungsreihe
des Musealvereins zu wecken. 50
Personen haben sich beim Gemeindeamt von Steinhaus eingefunden und
freuten sich
sehr über das zu erwartende abwechslungsreiche Programm im
Ort. Herr
Bürgermeister Harald Piritsch begrüßte uns
im Sitzungssaal und stellte uns seine
Gemeinde vor.
Dr. Walter Aspernig hieß die Mitglieder des Musealvereins
herzlich
willkommen und bedankte sich für die Einladung beim
Bürgermeister. Die Freude
über die rege Teilnahme war merklich spürbar.
Das Gemeindewappen von Steinhaus zeigt ein Haus mit 5 Fenstern;
sie symbolisieren die verschiedenen Ortschaften der Gemeinde Steinhaus.
Ein
Wellenband steht für die Traun, die grüne Farbe steht
für den landschaftlichen
Charakter mit vielen Äckern und Grünland.
Hier leben derzeit 2.558 Einwohner; seit 2012 gibt es auch
Straßennamen. Eine gute Infrastruktur mit Kindergarten,
Krabbelstube und
Volksschule sowie neue Siedlungen ermöglichen und erleichtern
den Zuzug in
diese Gemeinde, 33 Vereine und 2 Feuerwehren bereichern
darüber hinaus das
Dorfleben. 42 Betriebe sind hier angesiedelt, das Kraftwerk Traunleiten
ist
dabei von besonderer Bedeutung für die Gemeinde. Einige
Sehenswürdigkeiten
verschönern den Ortskern, wie das Schloss Steinhaus, die
Nikolauskirche in
Taxlberg und die Antoniusstatue. Mit Bus und Bahn gibt es zudem eine
gute
Verkehrsanbindung.
Unser Weg führte uns weiter zum Schloss Steinhaus, das vom 13. Jahrhundert bis 1629 im Besitz der Adelsfamilie der Polheimer war.
Da diese in eine finanzielle Krise kamen,
mussten sie ihre Besitzungen im Land ob der Enns verkaufen. So kam das Schloss in die Hände des
katholischen Reichsgrafen Weikart Katzianer von Katzenstein. Dieser
verkaufte
es wiederum seinem Schwiegersohn Jakob Friedrich von Eyselsberg. Ein
bekanntes
Mitglied dieser Familie war Anton von Eiselsberg, Begründer
der Wiener
Chirurgenschule. Aufgrund von Erbstreitigkeiten nach Otto Eiselsberg ging es an
Christoph Minutillo. Heute lebt die Tochter Anna Minutillo-Jereb mit
ihrer
Familie im Schloss. Es gehört auch eine Landwirtschaft und
eine Fischzucht
dazu. Im Schloss konnten wir einen kurzen Einblick in den Keller und in
einen
Privatraum bekommen.
Besonderes Interesse zeigten die Besucher am neuen Kraftwerk
Traunleiten. Der Geschäftsführer, Herr Friedrich
Pöttinger, erklärte und zeigte
uns stolz vor Ort die neue Anlage in kurzweiliger Art und konnte auch
technisch
weniger versierte Personen begeistern.
Das zukunftweisende Kraftwerk an der Traun wurde im Einklang mit
der Natur und unter Verwendung modernster Technik innerhalb von nur 26
Monaten
gebaut. Das Kraftwerk ist ein Musterbeispiel für die optimale
Nutzung
natürlicher und nachhaltiger Ressourcen: die Leistung wurde
gegenüber der alten
Anlage verdoppelt und liefert 100% Ökostrom. Nicht nur durch
die eigene
Stromproduktion, sondern auch durch das eigene Netz ist Wels im
Ernstfall
bestens aufgestellt. Die Erzeugung von regionalem Ökostrom hat
in Traunleiten
eine 120-jährige Geschichte und ist für das
Unternehmen der „eww-Gruppe“ von
größter Bedeutung. Die Baukosten von 48 Millionen
sind dabei die größte
Investition dieses Betriebs. Ein unterirdisches Kabelnetz sorgt
für sichere
Stromversorgung. Es gibt darüber hinaus keine Freileitungen
und Masten, die im
Falle von Unwettern Schaden nehmen könnten. Durch die
horizontale Lage der
Kaplanturbinen wurde das Kraftwerk beinahe zur Gänze in den
Boden gebaut und
fügt sich unauffällig in das umgebende
Naturschutzgebiet ein. Darauf wurde mit
Hilfe von Experten und Expertinnen sowie Behörden sehr stark
geachtet. Beispielsweise
wurde ein neuer Nebenarm angelegt, wurden Auf-
und Abstiegshilfen für Fische gebaut sowie Bruthügel
für
Vögel angelegt. Die Bevölkerung profitiert somit sehr
vom Naherholungsgebiet.
Zum Abschluss
dieses umfangreichen Programmes wurden wir auf Getränke,
Würstel, Gulasch und Kuchen im Gasthaus Schauersberg
eingeladen. Wir durften
uns auch noch über ein schönes Gastgeschenk der
„eww-Gruppe“ freuen.
Diese
Besichtigung und die anschließende Einladung
ermöglichte und
organisierte für uns Herr Mag. Dir. Erich Rondonell.
Besonders herzlichen Dank
dafür!
Haide Thaler
Zu
den Bildern
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