Besonderes
Interesse zeigten die 35 Mitglieder des Musealvereins für
einen Ausflug bei
schönstem Wetter in die Stadt Steyr. Im Festsaal des
historischen Rathauses
empfing uns Herr Bürgermeister Gerald Hackl. Er
präsentierte uns mit Stolz
seine Stadt mit 40.000 Einwohnern und skizzierte einen
Überblick in einem kurzen Vortrag.
Wasser
und Eisen brachten schon sehr früh Handwerk und Reichtum in
die Stadt Steyr und
prägten die Industriegeschichte mit, besonders auch durch
Josef Werndl und die
Steyr Daimler-Puch-Werke, die sich von der Eisenverarbeitung zum
Industriekonzern entwickelten. Daraus entstanden die Nachfolger der
Steyr Werke
wie z.B. MAN, Steyr Motors, SKF, BMW Motorenwerk. Metallindustrie und
Maschinenbau erlangten somit größte Bedeutung; Steyr
ist auch Standort
internationaler Konzerne und Forschungseinrichtungen.
Steyr
ist eine Schulstadt – sowohl allgemein- und berufsbildende
Schultypen als auch
verschiedene Studiengänge der FH Oberösterreich sind
hier vertreten.
Der
Ruf von Steyr als Christkindlstadt ist legendär.
Weltberühmt sind die
Wallfahrtskirche Christkindl und das Weihnachtspostamt.
Ein
gut gestalteter Film zeigte uns nochmals die Besonderheiten dieser
attraktiven
Stadt auf.
Herr
HR Dr. Walter Aspernig bedankte sich herzlich mit einem Gastgeschenk
für die
informativen Erklärungen über die Stadt Steyr. Im
Anschluss wurden
Erfrischungen gereicht, welche bei diesen Temperaturen gerne angenommen
wurden.
Nach dieser angenehmen Pause waren wir gestärkt für
die Stadtführung mit Herrn
Ing. Wolfgang Hack.
Ein
Spaziergang durch die Altstadt ist eine Zeitreise durch die
Jahrhunderte,
vorbei an den schönsten Baudenkmälern und
Bürgerhäusern. Pittoreske Gässchen
und Durchgänge prägen das historische Stadtbild und
vereinen Stile und Epochen
von der Gotik bis zur Renaissance, bis hin zu Barock und Rokoko.
Ein
wichtiges Wahrzeichen der Stadt ist das Bummerlhaus; die
ältesten Gebäudeteile dieses
Hauses stammen aus dem 13. Jh. Ein paar Häuser weiter findet
sich eine
Gedenktafel, die an die mehrmaligen Aufenthalte von Franz Schubert in
Steyr
erinnern; hier komponierte er auch das
„Forellenquintett“ als Auftragswerk. Das
Sternhaus und das Meditzhaus erweitern die schöne Ansicht. In
der gotischen
Stadtpfarrkirche spielte Anton Bruckner gerne auf der Orgel.
Am
Zusammenfluss von Enns und Steyr thront Schloss Lamberg, einst Residenz
der
Ottokare bis ins frühe 12.Jh.; um diese Zeit verlegten sie
schließlich ihren
Regierungssitz nach Graz. Steyr war die erste Hauptstadt der
Steiermark. Sie
führten als Feldzeichen den silbernen Panther auf
grünen Grund, das heutige
Stadtwappen. Ein leicht abgeändertes Wappen des Landes
Steiermark und das
Stadtwappen von Steyr erinnern an die gemeinsame Geschichte.
Später war das
Schloss der Sitz der Grafen von Lamberg.
Den
Höhepunkt der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung gab
es um 1450.
Religiöse Unruhen, die Bedrohung durch die Türken,
Stadtbrände,
Überschwemmungen und Krankheiten bereiteten der Stadt durch
die weiteren
Jahrhunderte unruhige Zeiten. Nach mehreren Aufschwüngen und
Niedergängen der
geschichtlichen Ereignisse konnte sich die Stadt aber immer wieder
erneuern.
Josef Werndl entwickelte 1864 eine bedeutende Waffenfabrik, deren
Nachfolgebetrieb die heutige Steyr-Daimler-Puch AG darstellt. Ein
Denkmal des
Industriepioniers erinnert an diese Persönlichkeit.
Aus
dem ehemaligen Stadtgraben wurde ein romantischer Weg von der
Stadtpfarrkirche
zum Schloss Lamberg errichtet; hier ist auch die berühmte
Lambergsche
Adelsbibliothek untergebracht. Im ehemaligen Kloster der
Cölestinerinnen
befindet sich das „Alte Stadttheater“.
Zum
Abschluss besuchten wir noch die Marienkirche der Dominikaner. Hier
wurde eine
Tochter der Salome Alt begraben.
Herr
Ing. Hack hat uns mit seinem kurzweiligen Programm bei dieser
Stadtführung
begeistert und so manchen Besucher dazu verführt, diese Stadt
wieder zu
besuchen.
Haide
Thaler
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